SK Zadruga Aich/Dob ist zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte Austrian Volley Cup-Champion. Die Unterkärntner sicherten sich Samstagabend gegen TSV Raiffeisen Hartberg den Titel, schlugen den Finals-Gastgeber in der mit über 2.000 Fans rappelvollen Stadtwerke Hartberg Halle 3:0 (25:22, 25:23, 25:15). 

Die Steirer wollten vor fantastischer Heimkulisse ihren dritten Cup-Titel nach 2007 und 2013, doch Aich/Dob hatte von Beginn an etwas dagegen. Im Hartberger Hexenkessel zeigten die in den vergangenen Wochen immer besser in Schwung gekommenen Gäste eine beeindruckende Blockleistung und im Angriff hohe Durchschlagskraft. So war auch die eine oder andere schlechte Annahme zu kompensieren. Nach 28 Minuten verwerteten die Kärntner ihren zweiten Satzball.

Danach bekam das frenetische Publikum einen offenen Schlagabtausch geboten. Kein Team konnte sich absetzen, die Führung wechselte mehrmals – bis zum 23:23. Nach einem Servicefehler und Angriffsfehler der Steirer war es allerdings erneut das Team von Headcoach Lucio Antonio Oro, welches das bessere Ende auf seiner Seite hatte.

Obwohl Regisseur Max Thaller und Co. auch im dritten Satz nichts unversucht ließen, die Kärntner waren von der Siegerstraße nicht mehr abzubringen. Aich/Dob hielt den Servicedruck hoch, setzte sich 16:9 ab und machte wenige Minuten später mit dem ersten Matchball den Sack zu. Ihren bis Samstagabend einzigen Cup-Triumph hatten die Kärntner vor drei Jahren eingefahren.

Topscorer bei Aich/Dob Kristof Horvath (14), Angelos Mandilaris (13) und Miguel Sinfronio (10) bzw. bei Hartberg Lukas Glatz (15), Đorđe Knezevic (10) und Maximilian Steinböck (6) . Als Final-MVP wurde von ÖVV-Präsident Gernot Leitner Aich/Dob-Zuspieler Julio Antonio Gomez ausgezeichnet, der sechs Asse zum Sieg beisteuerte.

TV-Stimmen

Aich/Dob-Libero Jacob Kitzinger: „Wir sind echt froh, dass viele Fans mitgefahren sind und wir vor ihnen gewonnen haben. Der Trainer hat eine super Taktik entwickelt, wir haben uns an sie gehalten und die Atmosphäre hier mitgenommen.“

Aich/Dob-Angreifer Noel Krassnig:  „Ich bin extrem glücklich. Ein unglaubliches Gefühl. Es war uns klar, dass es hier extrem laut wird, dass es extrem schwer wird. Am Ende hat es zum Sieg gereicht.

Aich/Dobs Sportlicher Leiter Martin Micheu: „Wir haben eine Topleistung geboten. Obwohl wir auch nervöse Phasen hatten. Sensationelle Stimmung in diesem Hexenkessel. Das war eine Toporganisation und ein Topspiel. Eine tolle Werbung für Österreichs Volleyball. Der Sieg ist wichtig für den Verein, wir sind nun fix im Europacup.“

Hartberg-Zuspieler Max Thaller: „Der Druck war auf jeden Fall groß, das war aber nicht der Grund für die Niederlage. Aich/Dob hat eine saubere Partie gespielt, denen ist alles aufgegangen. Aber es war toll vor dieser Kulisse. 2000 Fans in Hartberg! Ich habe jetzt noch Gänsehaut, wenn ich es nur ausspreche. Man darf nicht vergessen, für viele war es das erste Finale. Ich bin gar nicht traurig, weil Aich/Dob heute besser war. Aber man sieht, was in Hartberg möglich ist.“

Hartberg-Kapitän Max Steinböck: „Der letzte Satz war klar, im ersten und zweiten waren es Kleinigkeiten, die gefehlt haben.“

Hartberg-Headcoach Markus Hirczy: „Wir müssen neidlos anerkennen, dass Aich/Dob gespielt hat, wie wir es wollten, nämlich offensiv mit großem Servicedruck. Man muss dem Gegner gratulieren, wir hatten aber auch unsere Möglichkeiten. Übermotiviert könnte vielleicht der richtige Ausdruck für uns heute sein. Jetzt geht es für unsere junge Mannschaft um die Learnings. In der Meisterschaft sind wir im Viertelfinale voll auf Schiene. Da ist für uns heuer noch einiges möglich. Wir hatten heute eine Kulisse, die ihresgleichen sucht.“